Taping
In Japan und Amerika wird diese Art der Behandlung bereits schon seit längerer Zeit angewendet. Viele alte Kulturen beschäftigten sich bereits damals schon mit dem Anlegen elastischer Verbände und wussten diese gezielt einzusetzen und deren Wirkung zu schätzen.
Bei diesen selbstklebenden Verbänden, welche beim Taping eingesetzt werden, handelt es sich um atmungsaktive, elastische Baumwollbänder, die unter Zug direkt auf das Integument (Haut) geklebt werden. Es gibt sie in verschiedenen Farben, Größen und Beschaffenheit ; je nach Indikation können sie vielseitig angewendet werden. In einigen Fällen wähle ich diese Therapieform auch in Kombination mit einer Akupunktur aus.
Die Tapes verwende ich überwiegend bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie z.B. im Bereich bestimmter Gelenke, Bänder, Muskeln oder Sehnen. Sie wirken durchblutungsfördernd, schmerzlindernd und sie regen den Lymphfluss an. Bei akuten Verletzungen, Abnutzungserscheinungen, Hämatomen oder Nervenlähmungen finden sie ebenfalls Anwendung. Der Nebeneffekt ähnelt dem einer Massage und wirkt sich positiv auf den Muskeltonus aus.
Wissenschaftliche Studien gibt es bis dato noch nicht, allerdings berichten Patienten und Kollegen übereinstimmend mit von positiven Erfolgen.
Im Übrigen wird das Taping schon seit vielen Jahren im Hochleistungssport angewendet.
Anwendung:
Wie bei jeder Therapie, wird von mir zunächst ausführliche Befund erhoben. Welche Therapie zum Einsatz kommt, entscheide ich immer anhand vieler Faktoren, wie z.B. Grund- und Vorerkrankungen, aktuelle Medikamenteneinnahme etc.
Vor dieser Behandlung muss die Haut fettfrei sein ; somit sollten vorher keine Salben oder Cremes verwendet worden sein. Ggf. werden Haare mit einem Einwegrasierer entfernt. Durch den allergiefreien Kleber und dem atmungsaktiven Material werden diese Bänder in der Regel sehr gut vertragen. Das Anlegen an sich dauert nur wenige Minuten. Das Tape verbleibt zwischen 4 und 7 Tagen auf der Haut. Je nach Erkrankung ist die Therapie über einige Wochen bis hin zu mehreren Monaten erforderlich. Je nach Diagnose kann eine Besserung auch schon innerhalb kurzer Zeit eintreten. Baden und Duschen beeinträchtigen die Behandlung nicht, allerdings können Solebäder oder Saunagänge zu einem vorzeitigen Lösen der Bänder führen.
Anwendungsbeispiele:
-Trauma, Zerrungen mit Hämatombildung und Schwellung, Prellungen
-Arthrose oder rheumatische Beschwerden
-Im gynäkologischen Bereich, bei Menstruationsbeschwerden und in der Schwangerschaft
-Instabiler Bandapparat oder Entzündungen
-Muskelfaserrisse, Muskelatrophie, Myogelosen
-Erhöhter Muskeltonus
-Störungen im Bereich der inneren Organe, wie Verdauungs- und Harnwegsbeschwerden
-Beeinträchtigung im Bereich des Lymphsystems
In der Regel treten keine unerwünschten Nebenwirkungen auf, allerdings hat auch diese Behandlungsform ihre Einschränkungen.
Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Risiken:
-Wundheilungsstörungen
-Diabetes mellitus
-Gefäßverschlüße
-Thrombosen
-Gewebeschäden/ Nekrosen
-Knochenbrüche
-Knorpelschäden
-Neurodermitis
-Psoriasis (Schuppenflechte)
-Offene Wunden wie z.B. Ulcus cruris
-Tumorerkrankungen
-Blutgerinnungsstörungen
-Bettlägerigkeit
-Akute Infektionserkrankungen
-Allergien (z.B. Acryl)
-Bänder oder Sehnenriss
Weitere Informationen, Aufklärung und Beantwortung von Fragen gibt es bei mir immer in einem persönlichen Gespräch.